Kein einfaches Spiel

Die Story
Es war Ostern im Jahr 2022: Super gespannt wartete ich auf die Lieferung unserer „Mach ein Spiel draus“-Karten. Es war die Woche vor Verkaufsstart, (#Teamletzterdrücker) als der Paketbote klingelte und ich voller Freude den Karton aufriss.
Shit. Was war das???
Die Qualität der Karten war so gar nicht das, was wir vorab mit der Druckerei kommuniziert hatten: Viel zu dünn, viel zu lahm, die Farben zu blass … Mir wurde augenblicklich klar:
Die können wir unmöglich verkaufen!

Am liebsten hätte ich erst mal den Kopf in den Sand gesteckt und ne Runde geheult (Okay, ich HAB geheult!) - immerhin hatten die Dinger 40 Tausend Euro gekostet. 40 Tausend Euro, die wir NICHT übrig hatten.
Gleichzeitig tickte die Uhr. Ostern kam näher und ich wusste:
Jetzt braucht es eine Lösung. Und zwar so schnell wie möglich!
Mit nem kleinen Fünkchen Hoffnung im Gepäck, rief ich bei der regionalen Druckerei um die Ecke an und schilderte das Problem.
Joa und was soll ich sagen, liebe Leute: Dann geschah die Magie, die wir schon sooo oft im fliegenden Haus erlebt haben:
20 Minuten später … i mean Z-W-A-N-Z-I-G Minuten später stand Hilfe vor unserer Tür!
Sebastian vom Druckhaus Götz war bereit, seine Kumpels in ANDEREN Druckereien mit an Board zu nehmen, um unsere Karten in (Kopi würde sagen) wissenschaftlich UNMÖGLICHER Geschwindigkeit nachzudrucken und uns damit zu retten!
Ist das nicht krass?
Unser Release konnte am Ende tatsächlich doch noch stattfinden und wir waren sprachlos und unendlich dankbar für den super kurzfristigen Einsatz von Sebastian und seinen Freunden.
Aus unserem „Oster-Fail“ entstand schließlich eine langfristige Zusammenarbeit mit ihm und seiner Druckerei, über die wir bis heute total happy sind.

Ihr wollt wissen, was mit den 40 Tausend Euro geschehen sind? Da mussten wir ein paar Wochen später tatsächlich juristische Hilfe einschalten, um die falsch gelieferte Ware nicht bezahlen zu müssen.
Was ich daraus gelernt habe
Auch wenn’s oft genug MEGA hart ist: „Fehler sind Helfer!“ Ich meine: Sagen wir das nicht immer unseren Kids? Und was machen wir Erwachsenen, wenn wir mitten im Schlamassel stecken? Wir fühlen uns schlecht und denken, dass wir versagt haben oder nichts mehr zu retten ist. Dabei gilt doch genau das, was wir unseren Kids sagen, auch für uns!
Im Nachhinein kann ich sagen: Aus unserem Oster-Desaster hab ich echt viel gelernt: Zum Beispiel: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich nicht selten eine andere – vielleicht sogar eine, die noch viel besser zu uns passt! Manchmal bringen uns genau diese - auf den ersten Blick MIESEN - Situationen mit den Menschen in Kontakt, die wirklich zu uns passen! Wir sehen das nur im ersten Moment nicht, weil wir mitten im Struggle stecken und die ganze Situation als negativ BEWERTEN, anstatt den Prozess der Veränderung willkommen zu heißen.
Was ich durch diese Sache noch gelernt hab? Ganz klar:
Wirklich für unsere Ansprüche in Sachen Qualität geradezustehen.
Mich nicht vor Angst kleinzumachen, sondern den Mund aufzumachen, wenn ich nicht zufrieden bin! Wisst ihr: Business machen ist nicht immer Zuckerschlecken - selbst wenn du Kindermedien machst, brauchst du ’n echt dickes Fell. UND: Du brauchst den Mut, für dich und deine Wahrheit einzustehen (zur Not eben auch juristisch).
Was heißt das für dich
Hast du auch schon mal so richtig in ner Krise gesteckt, die sich komplett ausweglos angefühlt hat? Natürlich dürfen wir unserer Verzweiflung Raum geben (soooo wichtig) und DANN haben wir die Wahl, ob wir den Kopf in den Sand stecken oder ob wir bereit sind, dem Prozess zu vertrauen!
Eine Krise ist so oft eine EINLADUNG an dich, genau hinzuschauen:
Welche Chancen warten auf mich, wenn ich aufhöre zu bewerten?!
Wo braucht es Veränderung?
Wo darf ich loslassen?
Leute, oft genug sind unsere Fehler unser wahres Potenzial. Sie sind sozusagen unser Sprungbrett für Weiterentwicklung und das dürfen wir nutzen – ganz ohne uns schlecht zu fühlen!
So, das war meine Geschichte zum Oster-Desaster 2022. Ein Krisenmoment, aus dem im Nachhinein nicht nur wundervolle Beziehungen, sondern vor allem unfassbar viel neues Wissen und Sicherheit gewachsen sind.
Fehler & Scheitern gehören zu dieser abgefahrenen Reise im fliegenden Haus eben dazu. Genauso wie all die Dinge, die mega gut laufen.
Wir brauchen die Balance aus beidem, um zu wachsen.
