"Können alle Superhelden sein?"
MiRA SHOW
Hanna, 7 Jahre, möchte wissen: „Können alle Superhelden sein?“ Im Spiel möchte sie nicht immer die Rolle der geretteten Prinzessin übernehmen, sondern auch mal die der Heldin. Geht das? Mira, MC Pieps und Kopernikus wissen sofort, was Hanna meint. Auch ihnen ist schon oft aufgefallen, dass immerzu Jungs die starken Helden sein dürfen … Doch warum ist das so? Und was macht eigentlich ein*e Held*in aus? Als Spezialagentin der Gefühlsdetektive schleicht sich Mira über den Wochenmarkt auf dem Rathausplatz und stellt fest: Das echte Leben wimmelt nur so von Heldinnen und Helden. Und das ganz unabhängig vom Geschlecht.
Was verbirgt sich hinter der Folge?
In dieser Folge werden komplexe Themen wie Gleichberechtigung, Geschlechterrollen und Stereotypen spannend, achtsam und kindgerecht erklärt. Die Kinder lernen in der Geschichte rund um Hannas Frage den Ursprung von all dem kennen und erfahren, dass sie vor allem eines sein sollten: Sie selbst!
Unsere Kinder sind tagtäglich und in nahezu allen Bereichen ihres Lebens mit Geschlechterrollen und Stereotypen konfrontiert.
Ob bei der Auswahl der Kleidung, der Frisur, der Spielsachen, der Hobbys oder späteren Berufswünschen: So lange es als “normal” gilt, dass Mädchen sich beim Fasching als zarte Schmetterlinge, Feen oder Prinzessinnen verkleiden, während Jungs die starken, mutigen Superhelden, Polizisten oder Feuerwehrleute darstellen, sind wir von Gleichberechtigung weit entfernt.
Oder auch nicht! Denn oft werden den Kindern, bevor sie überhaupt geboren sind, schon bestimmte Rollen auferlegt. Die Farben Rosa und Blau finden sich ganz selbstverständlich bei Genderreveal Partys, in Kinderzimmern und Geschenken wieder. Ein kleiner Junge, der im Glitzerrock vor dem Spiegel tanzt, wird achtlos belächelt, während das kleine Mädchen in derselben Situation als wunderschön und süß bezeichnet wird.
Kindern wird so von Anfang an suggeriert, wie und wer sie später einmal zu sein haben. Sie lernen durch die Reaktionen ihrer Bezugspersonen und das gesellschaftliche Umfeld, was “richtig" und "falsch” für sie ist.
Das passiert in vielen Fällen unbewusst und braucht viel Achtsamkeit im Alltag, um dem entgegenzuwirken – d.h. wir sollten alle zu Spezialagentinnen und Spezialagenten für unsere Kinder werden, damit Individualität, Freiheit und somit Gleichberechtigung “normal” wird. Denn das ist es doch, was wir uns für die Zukunft wünschen.
Unsere Kinder können nur das lernen und verinnerlichen, was sie selbst sehen, erfahren und vorgelebt bekommen. D.h. wir als Bezugspersonen haben einen direkten Einfluss darauf, wie frei sie in ihrer persönlichen Entwicklung wirklich sind. Sie sollten wissen:
Niemand ist stärker oder schwächer oder wertvoller oder wichtiger als jemand anderes.