Meine 5 größten Learnings als Mama
Hey und herzlich willkommen auf meinem fliegenden Blog! Wie schön, dass du da bist!
Heute geht's um meine allergrößten Learnings als Mama. Bist du ready? Okay, los gehts:
Seit 7 Jahren bin ich auf der abgefahrensten Reise meines Lebens.
- Meiner Reise als Mama.
Leute, Achterbahnfahrt wäre untertrieben, denn mein Sohn und ich haben in den vergangenen 7 Jahren die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen erlebt.
Auf der einen Seite haben wir sprechende Tiere zum Leben erweckt und ein fliegendes Haus erfunden.
Wir haben hunderte Bücher mit dem Fahrrad zur Post gebracht und sind als Piraten über alle Weltmeere gesegelt.
Wir haben eine Welle nach der anderen gemeistert - und ein paar von ihnen hätten uns beinahe verschluckt.
Es ist schwer, wenn Papas aus fliegenden Häusern ausziehen und die Verantwortung endlos scheint.
Es ist auch schwer, wenn Mamas gleichzeitig Unternehmerinnen sind und die Gesellschaft dafür noch keine Lösung hat.
Und vor allem ist es schwer, eine „gute“ Mutter zu sein, wenn man nie gelernt hat, wie das eigentlich geht.
Leute, mein Triggerrucksack war in den letzten Jahren mindestens 861515 Kilo schwer.
Meine eigene Kindheit lag mir wie ein Stein im Magen und ich war heillos überfordert.
Alles, was ich von meiner eigenen Mutter gelernt hatte, war die Sprache der Gewalt.
Eine Sprache, die ich meinem Kind niemals - mit keiner Silbe weitergeben wollte.
Ich wollte es ANDERS machen. Doch zwischen WOLLEN und KÖNNEN liegt oft - ein ganzer Ozean.
Vor 7 Jahren machte ich mich auf den Weg, dieses Meer in mir zu überqueren.
Auf den Weg, die Überforderung und die Verzweiflung hinter mir zu lassen, um die Mutter zu sein, die ich aus ganzem Herzen SEIN WILL.
Welche Gedanken, welche Erkenntnisse mir auf dieser Reise am meisten geholfen haben, liest du hier. Vielleicht helfen sie auch dir:
Auch, wenn uns die Gesellschaft oft und lang genug erzählt hat, dass nach Rosenblüten duftende Mutterliebe ausreicht, um 24/7 wie eine Maschine zu arbeiten: Mütter sind Menschen. Keine Maschinen.
Und das bedeutet vor allem: Wir Mütter brauchen PAUSEN.
- Echte Pausen.
(Und damit meine ich keinen Supermarkteinkauf ohne Kids und auch keine 3 einhalb Minuten allein auf der Toilette).
Ich meine die Pausen, die wir oft nicht haben. Pausen, die in vielen Lebensrealitäten „einfach nicht drin“ sind.
Umso wichtiger ist es, dass wir endlich für uns einstehen.
Denn nur, wenn wir als Mütter laut sind, nur, wenn wir unsere Bedürfnisse nicht länger unterdrücken - wird sich etwas verändern.
Lasst uns unsere Bedürfnisse offen ansprechen und uns ein Umfeld schaffen, das uns endlich die nötige Unterstützung zukommen lässt.
Klar - Mamasein bedeutet vor allem eins: Windeln wechseln, Schnuten abwischen und Fahrdienste zum Kinderturnen.
Doch was die meisten vergessen ist, dass Mutterschaft vor allem INNERE Arbeit ist.
Ich erklärs euch:
Elternwerden ist wie eine unsichtbare Zeitreise.
Wenn unser Mini-me vor uns steht, werden wir - egal ob wir wollen oder nicht - mit unserer eigenen Kindheit konfrontiert.
Das Verhalten, die Gefühle und der Ausdruck unseres Kindes erinnern uns an alles, was tief in uns gespeichert ist.
An all die schönen Momente unserer Kindheit. All die Liebe unserer Eltern, die Geborgenheit, das Vertrauen.
Und an all die NICHT so schönen Momente.
An all die Wut, die wir nie zeigen durften.
An all die alten Verletzungen, Sehnsüchte und Träume, die nie in Erfüllung gingen.
Ich behaupte mal, dass ganz viele Menschen diese Komponente des Elternseins nicht auf dem Schirm haben.
Ein Kind zu begleiten ist mehr als Care Arbeit. Mehr als Schnuten abwischen und Schuhe binden.
Ein Kind zu begleiten, ist Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit.
Und das ist anstrengend. Das ist Arbeit. INNERE Arbeit.
Vor allem, wenn man als Elternteil entscheidet, hier wirklich Verantwortung zu übernehmen und es anders zu machen, als man es selbst gelernt hat.
Es ist ein langer Weg, den Teufelskreis zu durchbrechen und den Schmerz nicht an die nächste Generation weiterzugeben.
Auf diesem Weg geht es nicht darum, keine Fehler zu machen.
Niemand ist perfekt und Veränderung geschieht nicht auf Knopfdruck.
Wichtig ist, dass wir geduldig und milde mit uns selbst sind und uns stets erinnern, wie wertvoll die innere Arbeit ist, die wir leisten.
Keine Ahnung wie oft ich in den letzten 7 Jahren verzweifelt war, weil ich erfolglos irgendwelchen Patentrezepten hinterhergerannt bin.
Ich war immer auf der Suche nach „dem richtigen Weg“.
Nach dem „richtigen“ pädagogischen Ansatz.
Nach der „korrekten Anleitung“, die mir helfen sollte, mit den Wutanfällen meines Kindes, meiner eigenen Frustration oder dem endlos Thema „Einschlafbegleitung“ umzugehen.
Gottseidank hab ich irgendwann etwas ganz Entscheidendes verstanden.
Ich hab gecheckt, dass es DEN richtigen Weg nicht gibt.
Menschen sind komplex. Kinder sind verschieden. Eltern auch.
Keine Familie gleicht der anderen und was für die eine goldrichtig ist, kann sich für die andere komplett falsch anfühlen.
Ich habe irgendwann verstanden, dass es auf meiner Mamareise nicht darum geht, Patentrezepten hinterherzulaufen.
Es geht darum, für MICH und vor allem MEIN KIND genau DIE Lösung zu finden, die es wirklich braucht.
Und die finde ich nur, indem ich den Blick vom Patentrezept abwende und mich traue, die Bedürfnisse und Gefühle im Raum wirklich wahrzunehmen.
Diese Erkenntnis war wahrscheinlich der allergrößte Gamechanger meines Lebens.
Viele Jahre war ich mit meiner Aufmerksamkeit NUR bei meinem Sohn.
Ich habe den Ursprung seiner Gefühle und seines Verhaltens rein BEI IHM (und seinen Bedürfnissen) gesucht.
Ich habe nicht gecheckt, dass es eine magische - eine unsichtbare Verbindung gibt.
Eine Verbindung, die dazu führt, dass unsere Kinder uns SPIEGELN.
Vielleicht verstehst du jetzt nur Bahnhof - ich erklär es dir:
Wenn unser Kind einen Wutanfall nach dem anderen hat, KANN die Ursache dafür irgendwo BEI IHM - irgendwo in seinen Bedürfnissen liegen.
Es kann sein, dass das Kind wütend ist, weil es kein Erdbeereis essen durfte, es in der sogenannten „Trotzphase“ steckt oder sein Bedürfnis nach Selbstbestimmung, nach Autonomie nicht erfüllt wurde.
Jo. Kann alles sein.
Es ist also schon schlau, irgendwo tief in den Bedürfnissen unserer Kids nach Ursachen zu forschen.
DOCH DAS IST EBEN NICHT DIE GANZE WAHRHEIT, sondern nur die halbe.
Zusätzlich dazu gibt es nämlich noch diese unsichtbare Spiegel-Verbindung zwischen dir und deinem Kind.
Es kann also sein, dass die Wutanfälle deines Kindes NICHTS mit fehlendem Erdbeereis und auch nichts mit seinen Bedürfnissen zu tun haben.
Es kann sein, - surprise, surprise - dass dein Kind wütend ist, weil DU wütend bist.
Wow - was fürn Gamechanger.
Und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob du deine Wut offen auslebst oder sie unterdrückst.
Der Gamechanger meiner Mamareise war zu verstehen, dass unsere Kinder sooo viel mehr wahrnehmen, als wir ihnen sagen oder zeigen.
Unsere Kinder SPÜREN uns.
Sie spüren das, was wir sagen und das, worüber wir schweigen.
Sie spüren sogar Dinge, die wir selbst unter unseren inneren Teppich gekehrt haben.
Es ist also Zeit, die Dinge ganzheitlicher zu betrachten.
Lasst uns wirklich hinschauen, uns selbst reflektieren und uns Hilfe und Unterstützung von Außen holen, anstatt unser Kind zum Problem zu erklären.
Ich habe keine Ahnung, wie viele Jahre ich dachte, ich wäre eine schlechte Mutter.
Ich war so geprägt, von alten, teils stereotypen Mutterbildern, denen ich unbedingt gerecht werden wollte:
Ich wollte die Mutter sein, die gerne bastelt und mindestens einmal im Monat Kekse oder Kuchen backt.
Ich wollte die sein, die geduldig puzzelt oder irgendwelche Rollenspiele in supersüßen Puppenhäusern spielt.
Ich wollte die Mutter aus der Werbung sein. Die, die ich auf dem Spielplatz sah oder die, die mit ihrem Kind auf dem Arm durch den Supermarkt tänzelte.
Joa. All das wollte ich sein. Doch ich war eben ich:
- Eine Mutter, die viele Dinge nicht auf die Reihe bekam.
- Eine, bei der es manchmal Nudeln zum Frühstück gab, weil kein Brot im Haus war.
- Ich war eine Mutter, die null Bock auf Basteln oder Rollenspiele hatte und der oft genug die Geduld fehlte.
- Und vor allem war ich eine Mutter, die neben ihrer Mutterschaft noch andere Götzen hatte - nämlich die Kreativität, die Musik und das Business.
- Eine Mutter, die sich dafür unendlich schuldig fühlte.
Heute weiß ich, dass ich nicht schuldig bin.
Heute weiß ich, dass ich keinem stereotypen Mutterbild entsprechen muss, damit sich mein Sohn geliebt fühlt.
Heute weiß ich, dass ich Grenzen setzen darf. Dass ich nichts tun muss - und in keinem Puppenhaus der Welt leben muss, das mir nicht entspricht.
Auch wenn das ein langer Weg war, weiß ich heute, dass ich die „beste“ und liebevollste Mama bin, wenn ich einfach ICH SELBST bin.
Wenn ich mit meinem Sohn bei Gangstermucke durch die Bude tanze.
Wenn ich ihn einlade, an meinen Projekten und kreativen Ideen mitzuwirken.
Wenn ich mit ihm auf der Couch lümmle, Pizza bestelle und wir höchst pädagogisch wertvoll Arm in Arm Bauer sucht Frau schauen.
Genau in diesen Momenten lebe ich ihm nämlich vor, was wirklich wichtig ist und er versteht:
Wir sind alle gut - so wie wir sind.
Weder meine Mama noch ich sind hier, um perfekt zu sein.
Ich bin nicht hier, um das zu tun, was andere von mir erwarten.
Ich darf ICH sein.
Ich darf meinem Herzen folgen - und tiefen, inneren Frieden finden. Genau Jetzt, genau hier. So wie ich BIN.
Und das gilt auch für dich, du wundervoller Mensch, der das gerade liest! :)
Ich danke dir von Herzen für deine Aufmerksamkeit und freu mich schon auf den nächsten fliegenden Blogbeitrag.